Keine Sorgen - So gehen Sie mit Sorgen am besten um (14.05.2020 11:36:07)

Sorgen suchen früher oder später wohl jeden von uns heim. Im Grunde genommen ist es gut, dass wir mit der Fähigkeit ausgestattet sind, uns Sorgen um gewisse Dinge zu machen. Die Sorgen zeigen uns, was uns wirklich wichtig ist und wo ein Bedarf zur Verbesserung besteht. Allerdings müssen wir den Umgang mit Sorgen lernen. 

Auf keinen Fall sollten wir zulassen, dass Sorgen unser Leben bestimmen. Wenn wir das tun, kann es unsere Lebensqualität stark beeinträchtigen und manchmal sogar zu gesundheitlichen Problemen führen. Eine ehemalige Mitstudentin von mir konnte vor den Prüfungen nie etwas essen, weil sie aufgrund ihrer Sorgen immer brechen musste. Der Grund dafür ist, weil wir in so einer Situation unter Stress stehen. Wir sind praktisch im Kampf- oder Flucht-Modus. In diesem Modus kann sich die glatte Muskulatur im Magen anspannen. Dadurch können wir nicht mehr so viel essen. Das alles kann so weit gehen, dass uns einfach nichts im Magen bleibt, solange wir im Kampf- oder Flucht-Modus sind. In den Nächten vor den Prüfungen fand sie zudem keinen Schlaf und war daher sehr gereizt. Dies hatte wiederum negative Auswirkungen auf die Prüfungen, was ihre Sorgen wegen zukünftiger Prüfungen verschlimmerte. Sie befand sich in einem Teufelskreis. Die Negativität ging sogar auf ihren damaligen Lebenspartner über, weshalb die Beziehung in die Brüche ging. Man konnte ihr auch nicht helfen, weil sie sich nicht helfen ließ. Glauben Sie, dass es das wirklich wert ist? Ich denke nicht. Mittlerweile hat sie ihre Ängste erfolgreich überwunden und kann sogar vor der Prüfung etwas essen. 

 

Absolute und relative Sorgen

Man sollte seine Sorgen analysieren und versuchen, die Gründe für aufkommende Sorgen zu hinterfragen. Eine Möglichkeit wäre, zwischen absoluten und relativen Sorgen zu unterscheiden. 

Absolute Sorgen haben durchaus ihre Berechtigung. Sie liegen für gewöhnlich in absehbarer Zukunft und betreffen Dinge, die wir beeinflussen können. Aus diesem Grund sollten absolute Sorgen auch ernst genommen werden. Allerdings darf man sich nicht auf die Sorge per se konzentrieren, ohne etwas gegen die Ursachen zu unternehmen. Weil absolute Sorgen beeinflussbare Dinge betreffen, können wir jederzeit Maßnahmen ergreifen, die beeinflussbaren Dinge dergestalt in Angriff zu nehmen, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Wenn Sie sich beispielsweise Sorgen machen, dass in der kommenden Nacht, während Ihrer Abwesenheit, Ihre Wohnung von Räubern heimgesucht wird, können Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen, dass dies nicht passiert. Absolute Sorgen sind also berechtigt und lassen sich vermeiden, indem wir die Ursache finden und eliminieren. 

Relative Sorgen machen uns hingegen das Leben unnötig schwer. Sie liegen für gewöhnlich weit in der Zukunft oder betreffen Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben. Häufig entstehen sie aus leeren Gedanken und führen zu nichts, außer, dass wir uns schlecht fühlen. Relative Sorgen sind wie Zementstiefel. 

 

Allgemeine Maßnahmen gegen Sorgen

Aber was macht man nun im Allgemeinen gegen Sorgen? Im Folgenden sind einige Tipps, die ich Ihnen mitgeben kann, um Sorgen zu vermeiden. Diese Tipps stammen aus dem Buch „Sorge Dich nicht, lebe“ von Dale Carnegie (1988): 

 

- Fragen Sie sich, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Häufig stellt sich heraus, dass der schlimmste Fall nicht mal so schlimm ist, wie wir ursprünglich dachten. 

- Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn der schlimmste Fall eintreten würde. Was würden Sie machen? Welche Probleme würde das mit sich bringen, und wie könnten Sie diese Probleme lösen? Gern können Sie sich auch einen Plan zurechtlegen, in dem Sie Ihre Vorgehensweise schriftlich festhalten. Fragen Sie sich, welche Ratschläge Sie einer anderen Person erteilen würden, welche gerade im Moment dieses Problem hat. 

- Fragen Sie sich, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass der schlimmste Fall eintritt. In den meisten Fällen ist diese Wahrscheinlichkeit relativ gering. Wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, ignorieren Sie Ihre Sorgen. Das, vor dem Sie sich fürchten, wird wahrscheinlich sowieso nicht passieren. Warum also die eigene Gesundheit riskieren, indem man sich Sorgen macht? Menschen machen sich einen beachtlichen Teil ihrer Lebenszeit über Dinge Sorgen, die nie passieren werden.

- Schreiben Sie sich die oben genannten Überlegungen auf. Wenn wir Dinge schriftlich festhalten, bekommen sie oftmals für uns ein ganz neues Gesicht, und wir finden Wege und Erkenntnisse, wo wir vorher keine vermutet hätten. 

- Portionieren Sie Ihre Zeit, über die Sie nachdenken. Viele von uns schauen zu weit in die Zukunft. Je weiter wir in die Zukunft schauen, desto ungewisser werden die Dinge. Somit bringt es nicht viel, sich um Dinge Sorgen zu machen, die weit in der Zukunft liegen. Denken Sie in kleineren Schritten, und Ihre Sorgen werden ebenfalls kleiner. 

- Entspannen Sie sich. Wer entspannt ist, ist weniger anfällig für Sorgen. Gehen Sie an die frische Luft, und machen Sie einen Spaziergang im Park oder im Wald. Atmen Sie ein paar Mal tief ein. Trinken Sie ein Glas Wasser oder eine Tasse warmen Tee. Warme Getränke entspannen Körper und Geist. Trinken Sie aber bitte keinen Alkohol. „Sorgen“ Sie für ausreichend Schlaf und Erholung. 

 

 
 

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